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Oesterreich

Donnerstag, 8. Juli 2010

Ö1 Radiokolleg: Prachtvolle Welttäuschung - Das Barock

Das Ö1 Radiokolleg sendet nächste Woche (Mo-Do, 12.7.-15.7.2010, jeweils 9:30-9:45) eine von Robert Weichinger gestaltete Serie zum Barock:

Diese europäische Stilepoche des 17. und 18. Jahrhunderts war eine des Pomp und der Prachtentfaltung, doch dieser Glanz, prunkvolle Schlösser, verschwenderische Wand- und Deckenmalereien, feudale Klöster, die mittels raffinierter Lichteffekte die Gläubigen betören wollten, all das hatte eine gesellschaftlich-politische Funktion: Es sollte damit der Mangel übertüncht werden, dem die einfache Bevölkerung ausgesetzt war. Um von Armut und Krankheiten (Pest) abzulenken, ließen die Herrschenden pompöse Inszenierungen auffahren. Das Barock ist nicht nur das Zeitalter des Absolutismus, es ist auch das Zeitalter der Gegenreformation. Gerade für Österreich bedeutete dies, dass die Bevölkerung glaubensmäßig umgepolt wurde, aus einem mehrheitlich protestantischen Land wurde wieder eine katholische Festung.
"Barock" war nach der Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges ein neues Lebensgefühl, aber dieses fiel in den verschiedenen Gesellschaftsschichten, vom Adel bis zum Bauernstand, ganz unterschiedlich aus und trug mit dazu bei, dass das Barock eine Epoche der Widersprüche wurde.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Ö1-Diagonal zum Wiental, 12.6.2010

Ö1-Diagonal bringt Samstag in einer Woche (12.6.2010, 17:05-19:00) ein Stadtporträt Wien - Wiental. Von Ha-Wei zur Strandbar Herrmann:

Von Hadersdorf-Weidlingau, wo der Wienfluss Wiener Stadtgebiet erreicht, bis zu seiner Mündung in den Donaukanal bei der Urania sind es etwa 14 Kilometer. Auf ihrem Weg durch Wien berührt die Wien neun Bezirke, in denen etwa 500.000 Menschen leben. Durch ein gewaltiges Betonbett fließt ein schmales Rinnsal. An normalen Tagen. Doch der kleine Fluss hat ein 230 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet im Sandstein des Wienerwaldes, der kaum Wasser speichern kann. Deshalb kann die Wien nach plötzlich einsetzendem Tauwetter oder heftigen Regengüssen auf das 2.000-Fache ihres Volumens ansteigen.

Ein anderer Strom hätte sich beinahe durch das Wiental bis an die Grenzen der Inneren Stadt gewälzt, eine Blechlawine: Kommunalpolitiker überlegten in den 1960er Jahren allen Ernstes eine Verlängerung der Westautobahn über dem Wienfluss bis zum Karlsplatz. Heute wird mit dem Begriff "Wiental-Highway" eine Fahrradroute entlang des Flusses assoziiert. Das Wiental ist Standort unterschiedlichster Kulturträger, vom "U4" bis zum Theater an der Wien, vom Schloss Schönbrunn bis zur "Rosa Lila Villa", von "St. Hanappi" bis zum Wiener Eislaufverein, vom Technischen Museum bis zur Urania und dahinter liegenden Strandbar Herrmann.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Habsburger.net online

Ist nun freigeschaltet: Die Online-Präsentation Die Welt der Habsburger, die an manchen Stellen erfreulicherweise auch das Schwarzbuch der Habsburger (vgl.) berücksichtigt.

Samstag, 27. Februar 2010

Kriminalität in und um Wien 1703-1803. Eine Datenbank

Susanne Hehenberger hat gemeinsam mit Evelyne Luef und Beate Pamperl eine Datenbank zum Thema Kriminalität in und um Wien 1703-1803 erstellt; Grundlage ist eine Auswertung der Kriminalitätsberichterstattung des Wienerischen Diarium (ab 1780: Wiener Zeitung). Wer unter Tat/en nach "Herz" sucht, findet somit einen Frauenmörder, der die Herzen der schuldlosen Opfer roh aufgezehret haben soll.

Dienstag, 9. Februar 2010

Über alpinen Größenwahn und einen Schneeverweser

Eine Stimme der Vernunft zur österreichischen Skisport-Besoffenheit: Franz Schandl im Freitag; ob so ein Text auch in einem österreichischen Medium erscheinen könnte?

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Stefan Eminger/Ernst Langthaler (Hg): Niederösterreich im 20. Jahrhundert

Letztes Jahr wurde das Monumentalwerk (2334 Seiten) am Österreichischen Historikertag in St. Pölten präsentiert, nun wird es auf H-SOZ-U-KULT vorwiegend positiv rezensiert: Das dreibändige Sammelwerk Niederösterreich im 20. Jahrhundert.

Eminger, Stefan/Langthaler, Ernst (Hg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 1: Politik. Wien: Böhlau, 2008.

Eminger, Stefan/Langthaler, Ernst/Melichar, Peter (Hg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 2: Wirtschaft. Wien: Böhlau, 2008.

Eminger, Stefan/Kühschelm, Oliver/Langthaler, Ernst (Hg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 3: Kultur. Wien: Böhlau, 2008.

Samstag, 15. August 2009

Gerechtigkeit für Avery Brundage

Johann Skocek lässt im aktuellen Standard-Album dem 1972 für den Ausschluss Karl Schranz' von den Olympischen Spielen in Sapporo mitverantwortlichen IOC-Präsidenten Avery Brundage Gerechtigkeit widerfahren, was manche PosterInnen nicht sehr erfreut; es ist ja schon ein paar Jahre her, dass ich mich mit dem durchaus grauenerregenden, wenn auch für österreichische Verhältnisse nicht verwunderlichen "Schranz-Rummel" beschäftigt habe:
Tantner, Anton: Der "Schranz-Rummel" von 1972. Geschichte, Sport, Krieg und Konstruktion von Nation,in: ZeitRaum. NF 2. Nr. 1/1995. S. 8-33. Wiederveröffentlichung online in: Demokratiezentrum Wien, April 2001: https://iiss044.joanneum.at/dztypo3/fileadmin/media/pdf/schranz.pdf [Link nun korrigiert]

Donnerstag, 23. April 2009

Andreas Kloner: Hörspiel "Das allerletzte Mahl"

Klingt spannend, das von Ö1 für 23.5.2009 (14.00-15.00) angekündigte Hörspiel von Andreas Kloner:

Die Neuigkeit verbreitet sich im sensationslüsternen Wien wie ein Lauffeuer: Am 14. Februar 1827, wenige Wochen vor dem Tod Ludwig van Beethovens, wird der allseits beliebte Weltpriester und Mathematikprofessor Johann Konrad Blank im Haus "Zur eisernen Birne" in der Johannesgasse tot aufgefunden. Sein Mörder hatte ihm eine Reihe von Hieb- und Stichwunden zugefügt. Das "Taterhebungsprotokoll" hält nüchtern fest: "Die Röcke, die Weste, das Hemd, das Ober- und Unterbeinkleid sind voll Blut und an den der Wunde entsprechenden Stellen durchgestochen."

Ein Hauptverdächtiger ist schnell gefasst. Der polnische Bonvivant und Frauenheld Severin von Jaroszynski, fast täglicher Gast im "Theater in der Leopoldstadt" und Geliebter der gefeierten Schauspielerin Therese Krones, bestreitet allerdings trotz zahlreicher Zeugenaussagen den Mord an seinem ehemaligen Lehrer.

Andreas Kloner hat 180 Jahre nach der Tat den Fall rekonstruiert und aus den bis heute vorliegenden Vernehmungsprotokollen und Zeitungsartikeln ein dokumentarisches Hörspiel montiert. Ein Stück, das neben dem authentischen Kriminalfall einen tiefen Einblick in das soziale und kulturelle Flair des Wiener Biedermeier ermöglicht (Produktion ORF 2009).

Samstag, 4. April 2009

Österreich-Festwochen bei konkret

Die Anlässe sind selbstredend wie üblich unerfreulich, wenn es darum geht, österreichische Begebenheiten zu dokumentieren, doch immerhin, wer denn nun will, kann es zumindest nachlesen: In der aktuellen Ausgabe von konkret sind sozusagen Online-Österreich-Festwochen, denn sowohl Erwin Riess' Beitrag über den Ausgang der Kärntner Wahlen als auch Richard Schuberths Artikel zum Klassik-Einsatz zwecks Vertreibung Obdachloser sind über die konkret-Homepage verfügbar. Schon etwas länger her (Dezember-Ausgabe 2008) ist es, dass Clemens Peck und Stephan Kurz einen der in Österreich halt so üblichen Vorfälle - ein Straßenbahnfahrer lässt den Führer hoch leben - mit der Vorliebe zu Wiedergänger-Stories kurz schlossen, und einen sehr lesenswerter Text produzierten, der ebenfalls online ist: Dawn of the Dead. Jörg Haider lebt - im Führerstand einer Wiener Straßenbahn.

Samstag, 21. März 2009

Punk mit Diplomatenpass

Schöne Story, die die Schriftstellerin Julya Rabinowich im Extra der WZ erzählt:

Meine Mutter fährt jedes Jahr nach Russland, ich war, seit der Eiserne Vorhang gefallen ist, zweimal dort. Das erste Mal fuhr ich, als unter Gorbatschow die Grenzen geöffnet wurden. Ich bekam einen psychosomatischen Anfall und hatte furchtbare Beschwerden. Dann stellte sich heraus, dass ich nicht zurückfahren konnte. Mein Ticket, dass ich in Wien gekauft hatte, war nicht gültig, sondern sicherte mir lediglich einen Warteplatz auf ein für Monate ausverkauftes Ticket. Ich saß fest, setzte Himmel und Erde in Bewegung, um doch noch heimzukommen. Am Ende legte ich eine sagenhafte Szene in der Botschaft hin, und sie stellten mir vorübergehend einen Diplomatenpass aus, sonst hätte ich kein Zug-Ticket zurück bekommen.
Ich war damals in meiner Punk-Phase mit blauen Haaren, Armee-Stiefeln, zerfetzten Strumpfhosen – und einem Diplomaten-Pass. Auf dem Weg zurück nach Wien saß ich im Abteil mit einem echten russischen Diplomaten, dem die Augen aus dem Kopf fielen, als er sah, wen die Österreicher als Diplomaten einsetzen.


Ebenfalls lesenswert: Ihre Antwort auf die von Interviewer Ernst Grabovszki gestellte Frage: Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen: Wie schätzen Sie die österreichische Asylpolitik ein?:

Die menschliche Ebene ist unmenschlich. Es müsste nicht so sein. Es ist kein Wunder, dass die meisten NGOs nicht vom Staat finanziert werden. Das hat nicht nur finanzielle Engpässe zur Folge, sondern auch Personalmangel und Überlastung. Für anderes wird hundertfach mehr Geld ausgegeben. Natürlich kriegt man als Flüchtling ein Dach über dem Kopf, muss nicht an Hunger sterben. Toll finde ich, dass man kostenlose medizinische Betreuung bekommt. Selbstverständlich gibt es auch sehr engagierte Ärzte. Die andere Seite: Ich gehe als Dolmetsch mit meinen Klientinnen auch zum Arzt, wenn sie Angst haben, traumatische Erlebnisse hatten und dergleichen. Wir gehen ins Spital und werden meistens anders behandelt als Einheimische. Ich hatte Fälle, die wurden einfach wieder weggeschickt, Kinder mit Lungenentzündung wurden abgewiesen, andere von einem Auto angefahren, ohne dass der Fahrer stehen geblieben wäre. Wenn der Durchschnittsösterreicher diese Schicksale besser kennen würde, hätte er kaum je das Vorurteil: Die kriegen alles und wir nichts. Leider transportieren die Medien nichts anderes.

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