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Hausnummerierung

Montag, 13. April 2009

Hausnummernwiderstand, Pfösing 1953

Schon einige Jahre ist es her, dass mir Stefan Eminger diesen Scan aus der Schulchronik Pfösing (in Niederösterreich bei Wolkersdorf gelegen) zukommen hat lassen:

Schulchronik_Pfoesing

Der Text lautet wie folgt:

Hausnumerierung. 1953
Auf Grund des Landesgesetzes vom 27. Juni 1951, LGBl. N.32. wurde die einheitliche Hausnumerierung in Pfösing durchgeführt. Die Nummerntafeln wurden von der Firma U. Reichart in Wien XII., Schlöglgasse 4, um den Betrag von 1052.70 S geliefert. Die Tafeln wurden zum Preise von 18.50 S an die Hausbesitzer abgegeben. Sechs von ihnen weigerten sich beharrlich, die Tafeln abzunehmen. Sie wurden jedoch auf Veranlassung der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach zur Abnahme der Nummerntafeln verhalten.


Der zitierte Gesetzestext ist übrigens bei Alex leicht zugänglich.

Mittwoch, 8. April 2009

Der Fürst nummeriert seinen Palast, Esterhaz 1785

Diese Woche bin ich wieder mal in Brno und sehe mir u.a. stichprobenweise die Brünner Zeitung - verlegt vom dortigen Fragamt - durch. Ein Zufallsfund lautet wie folgt:

Die Numerirung der Häuser in Ungarn, hat noch immer den besten Fortgang. Zu Esterhaz bezeichnete der dortige regierende Herr Fürst seinen Pallast eigenhändig mit Num. 1 und gab hiedurch seinen zahlreichen Unterthanen, gewiß ein nachamungswürdiges Beyspiel des Gehorsams gegen den Monarchen, und dessen Gesetze.

Kurzer Kommentar: Der Versuch, die Konskription und die Hausnummerierung in den 1780er Jahren auch in Ungarn einzuführen, sollte v.a. am Widerstand des dortigen Adels scheitern. Kein Wunder also, dass Belege für dessen Willfährigkeit gerne in den Zeitungen veröffentlicht wurden.

Brünner Zeitung, Nr.7, 22.1.1785, S.55
Moravská Zemská Knihovna, Signatur: Nov. 9.058/1785

Sonntag, 5. April 2009

Sangerhausen schluckt Wippra

Seit Anfang 2008 gehört die ehemals selbständige Gemeinde Wippra in Sachsen-Anhalt zu Sangerhausen; diese Einverleibung brachte auch eine Reihe von Strassenumbenennungen und Hausnummernänderungen mit sich. Anlass füer den RBB, zwei MitarbeiterInnen des Ordnungsamts Sangerhausen auf ihrem Inspektionsweg durch Wippra zu begleiten, immer auf der Lauer, ob die neuen Hausnummern schon angebracht und die alten ordnungsgemäß durchgestrichen sind.

Sonntag, 1. März 2009

Von Fuchs und Has zur Abwesenheit der Nummern

Früher, da hieß es Wo Fuchs und Has' sich Gute Nacht sagen (zB); in Nachfolge u.a. von Joseph Roth läßt sich Abgelegenheit auch folgendermaßen darstellen:

Mariami muss ungefähr sechs gewesen sein, Mitte der 80er-Jahre in Usurgeti, einem kleinen 500-Einwohner-Dorf im Nordwesten Georgiens, wo sie aufgewachsen ist und wo die Straßen noch keine Namen, die Häuser keine Nummern hatten, aber alle Einwohner einander kannten - und die Postzustellung trotzdem funktionierte.
(Mia Eidlhuber im Standard-Album, 28.2.2009, S.1 Text)

Samstag, 28. Februar 2009

Webcast von Reuben S. Rose Redwoods Hausnummernvortrag an der LOC, 3.12.2008

Endlich bin ich dazugekommen, mir den Webcast von Reuben S. Rose-Redwoods am 3.12.2008 an der Library of Congress gehaltenen Vortrag Spaces of Calculation: Street Addressing and the Making of a Geo-coded World anzusehen. Sehr spannend; der Schwerpunkt liegt auf der Einführung neuer Nummerierungssysteme in der ländlichen USA im Zusammenhang mit der postalischen Zustellung samt dem Widerstand dagegen, und schließlich konnte ich dadurch auch lernen, dass nach StudentInnenprotesten an der Penn State University 1999 auf polizeiliche Initiative die Balkone der Studentenheime nummmiert wurden, als explizite Anti-Riot-Maßnahme (vgl. hier). Wow.

Freitag, 27. Februar 2009

Digitalisierung des Langweil-Modells von Prag

Es gibt wohl mehrere Städte, von denen Freaks im 19.Jahrhundert aufwändige Modelle erstellten; ein besonders schönes Exemplar davon ist das im Prager Stadtmuseum aufgestellte, 1826-1837 von Antonín Langweil aus Papier gefertigte Modell, das nicht vergisst, auch die Konskriptionsnummern der Häuser zu zeigen:

Prag_493

Wie nun Radio Prag berichtet, wurde das Modell in zwei Jahre langer Arbeit digitalisiert und ist auf DVD erhältlich. Die dazu gehörige Homepage liefert (auch auf englisch) einen Vorgeschmack darauf: https://www.langweil.cz.

Freitag, 20. Februar 2009

Mietermagazin zur Hausnummerierung

Das MieterMagazin des Berliner Mietervereins bringt in seiner aktuellen Ausgabe (1/2 2009) einen von Birgit Leiß verfassten Beitrag zur Hausnummerierung, der auch erwähnt, dass die Goldenen Hausnummern der DDR mittlerweile zu den begehrten Sammlerobjekt[en] zählen.

Freitag, 13. Februar 2009

H-German zu "Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen"

Wurde Mittwoch über H-German ausgeschickt: Eine von Brian G.H. Ditcham verfasste, ausführliche Rezension der Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen, die er als fascinating monograph bezeichnet. Ditcham hat vor allem zwei Anregungen für die künftige Forschung, zum einen nämlich die Untersuchung der Rolle des Militärs als Verbreiter des "aufgeklärten Absolutismus", zum anderen die Untersuchung der Praxis der regelmäßigen Fortschreibung der Zählungsergebnisse:

Tantner's location of the military as a vector for the transmission of concepts of enlightened absolutism up and down the social hierarchy of Habsburg Austria is nevertheless intriguing and deserves further examination.
und:
From Tantner's account it appears that there was a genuine willingness to keep records up to date, however difficult it might prove in practice. It would be interesting to probe further just why this should have been the case.

Und was die Frage der Praxis der Rekrutierung auf Grundlage der Konskriptionsergebnisse betrifft, so ist selbstredend weiterhin Michael Hochedlingers Arbeit dazu abzuwarten, dessen letzte Publikation gerade rausgekommen ist.

Samstag, 7. Februar 2009

Der Schauer des Adligen beim Anblicke der Hausnummern, Hornussen 1789

Im April 1789 bricht der junge schweizer Adlige Ludwig Meyer von Knonau (1769-1841) mit seinem Freund Salomon Wyß in Richtung der Uni Halle auf. Nach dem Übertreten der schweizer Grenze macht er folgende, in seinen Lebenserinnerungen dokumentierte Entdeckung:

Als wir jenseits des Bötzberges bei Hornussen das österreichische Gebiet betraten, zu welchem damals das Frickthal gehörte, befiel uns eine Art von Schauer bei dem Anblicke der Nummern an den Häusern, die uns ein Symbol der unentweglich über die Besitzung des Privatmannes sich ausdehnenden Hand des Herrschers schienen. Einen ähnlichen Eindruck machten in Rheinfelden die österreichischen Soldaten einiger Compagnien des Regimentes Bender, welche daselbst die Besatzung bildeten. Zu Basel athmeten wir zwar wieder etwas freier; dennoch fühlten wir uns auf dieser zwischen Deutschland und Frankreich liegenden Landzunge bereits von ausländischer Herrschaft umgeben.

Knonau, Ludwig Meyer von: Lebenserinnerungen von Ludwig Meyer von Knonau 1769-1841 (Hg. von Knonau, Gerold Meyer von). Frauenfeld: J. Huber, 1883, S. 47.

Erstveröffentlichung:
Knonau, Ludwig Meyer von: Selbstbiographie Ludwig Meyer's von Knonau In den Jahren 1789-1797, in: Zürcher Taschenbuch, 2.1859, S. 1–71, hier 3f. [Google Books]

Zu Knonau siehe das Historische Lexikon der Schweiz.

Dienstag, 3. Februar 2009

Augsburger Journal zur Hausnummerierung

Diesmal berichtet das Augsburger Journal (PDF) über die Augsburger Hausnummern.
[Update: Link korrigiert]

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