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Hausnummerierung

Freitag, 16. Januar 2009

Aufräumen im Zahlensalat: RBB zur Hausnummerierung

Heute auf RBB Fernsehen: Die Sendung zibb. zuhause in berlin & brandenburg (16.1.2009, 18:30-19:25) mit folgendem Beitrag zur Hausnummerierung in Berlin:

"zibb"-Aufreger: Um 40 Ecken ...
In Berlin haben es Kurierfahrer, Postboten und selbst Rettungsdienste schwer: Denn wo zum Beispiel Müllerstrasse "13" draußen dran steht, muss noch lange nicht wirklich die "13" drin sein. Ziel ist es im Zahlensalat der deutschen Hauptstadt aufzuräumen. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung ist Bernd Wittstock (53) jeden Tag in dieser Mission unterwegs.

Dienstag, 13. Januar 2009

Anstiftung zum Hausnummern-Widerstand

Je nach Perspektive ist Gene Sharps kürzlich auf deutsch erschienenes Büchlein Von der Diktatur zur Demokratie. Ein Leitfaden für die Befreiung als Anleitung zur Revolution oder zur Konterrevolution verwendbar, werden die von ihm propagierten Methoden in letzter Zeit ja vorwiegend dazu verwendet, prowestliche Regime in Weltgegenden einzurichten, die sich den Segnungen von freedom & democracy zu entziehen versuchen, der gleichförmige Jubel in taz, Welt und Das Parlament (dort auch der Verweis auf entsprechende Umtriebe in Venezuela) verwundert jedenfalls nicht.

Doch dieser Aspekt soll hier weniger interessieren, vielmehr der Umstand, dass unter den von Sharp bereits im Jahr 1973 aufgelisteten 198 Methoden gewaltlosen Vorgehens auch die Hausnummern zu Ehren kommen:
Unter den Methoden politischer Nichtzusammenarbeit - darunter fällt auch 124. Wahlboykott - gibt es folgenden Eintrag: 130. Entfernung eigener Zeichen und Ortsmarkierungen (z.B. Hausnummern, Straßenschilder, Wegweiser). (Sharp 2008, S.106)
Interessant übrigens, dass in der englischen Fassung (PDF) die Hausnummern nicht eigens erwähnt werden; nur in der 1973 erschienenen Ausgabe werden sie angeführt:
The removal, alteration, or replacement of house numbers, street signs, placemarks, railway station signs, highway direction and distance signs, and the like may temporarily misdirect, impede, or delay the movement of foreign troops and police. (Sharp 1973, S.300)

Sharp, Gene: The Politics of Nonviolent Action. Boston: P. Sargent Publisher, 1973, Bd.2.

Sharp, Gene: Von der Diktatur zur Demokratie. Ein Leitfaden für die Befreiung. München: Beck BsR 1837, 2008.

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Erwähnung der Einführung der Hausnummerierung, Neulengbach 1771

In der noch bis Ende Jänner an der UB Wien gezeigten Ausstellung "In Geschichte eingeschrieben" - Eine Ausstellung der Sammlung Frauennachlässe gibt es ein Dokument zu sehen, das, wenn auch nur kurz, die Einführung der Hausnummerierung thematisiert. Es handelt sich dabei um eine im Nachlass von Johanna Reichel befindliche, von ihrem Mann Johann Anton Reichel (1744-1815) verfasste Chronik. Johanna Reichel war Besitzerin einer Eisenwarenhandlung in Neulengbach (Niederösterreich) und hatte ihren Mann, einen Angestellten ihres Geschäfts, 1776 geheiratet. Der erste Band der Chronik behandelt die Jahre 1771 bis 1794 und beginnt mit folgenden Worten:

Nota
verschidener Merkwürdigen Begebenheiten, so sich ereignet, als
A:1771: ist mit anfang dieses Jahrs auch angefangen worden zu Numerien alle Häuser in denen Kayl: Königl Landen, dieses Jahr war auch die witterung sehr veränderlich (...)


Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Uni Wien, NL 38 I: Chronik von Johann Anton Reichel über die Jahre 1771-1794.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Rezension von "Ordnung der Häuser"

Dank Falk Bretschneiders soeben erschienener Rezension meines Buchs Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen im Bulletin d'information de la Mission historique française en Allemagne (44.2008, S. 420-422) werden nun auch einem französischsprachigen Publikum die Hausnummern nahe gebracht; aus der Rezension: Écrire l'histoire du numéro de maison signifie pour A. T. écrire l'histoire de quelque chose qui ne va pas de soi - un pari relevé avec succès. Il déploie le panorama d'une action concertée des autorités en signalant les multiples obstacles auxquels elle se heurte et les échecs qu'elle connaît.
Die bislang erschienenen Rezensionen sind hier verzeichnet.

Montag, 8. Dezember 2008

Wechselseitige Hausnummerierung in Philadelphia, 1790

Dank Reuben Rose-Redwoods Artikel ist es nun möglich, die Einführung der wechselseitigen Hausnummerierung in den USA (also nach dem System gerade/ungerade) nachzuvollziehen: Demnach wurde das 1785 in Philadelphia von John Macpherson - Herausgeber des ersten Stadtadressbuch von Philadelphia - nach englischem Vorbild eingeführte System der Hufeisennummerierung schon bald als inadäquat erachtet, weswegen 1790 der US Marshal Clement Biddle im Rahmen einer Volkszählung die Häuser nach dem wechselseitigen System nummerieren ließ. (S.292) In den darauffolgenden Jahren verbreitete sich dieses System in viele weitere US-Städte; 1856 wurde dann allerdings wieder ein neues System geschaffen, das block decimal system, bei dem für die Häuser jedes Häuserblocks einer Straße 100 Nummern reserviert wurden; es ist dieses System, das dann als Philadelphia System bekannt wurde. (S.300)

Rose-Redwood, Reuben S.: Indexing the great ledger of the community: urban house numbering, city directories, and the production of spatial legibility, in: Journal of Historical Geography, 34.2008, S. 286-310.
doi:10.1016/j.jhg.2007.06.003

Rose-Redwood zitiert folgende Literatur:

Alotta, Robert: Mermaids, Monasteries, Cherokees and Custer: The Stories Behind Philadelphia Street Names. Santa Monica 1990.

Biddle, Clement: The Philadelphia Directory. Philadelphia 1791.

Morbito, Joel: Physical and Social Implications of Street Naming and House Numbering Systems in Today’s Urban Environment, School of Urban Planning and Landscape Architecture. Michigan State University: unpublished master’s thesis, 1965.

Donnerstag, 4. Dezember 2008

New York Times zur Hausnummerierung

Die Hausnummernforschung infiltriert auch die New York Times: Letzten Monat brachte sie einen Beitrag basierend auf Reuben Rose-Redwoods Forschungsergebnissen. Dank seines unlängst angezeigten Artikel lässt sich ja nun die Frühgeschichte der Hausnummerierung in den USA etwas besser in den Blick bekommen. Zur Zeit ist er übrigens Kluge-Fellow an der Library of Congress und hat gerade gestern dort einen Vortrag zum Thema Spaces of Calculation: Street Addressing and the Making of a Geo-coded World gehalten. Die Ankündigung lautete wie folgt:
Street addressing is one of the most basic strategies employed by governmental authorities to tax, police, manage, and monitor the spatial whereabouts of individuals within a population. Despite the central importance of the street address as a “political technology,” few scholars have examined the historical and contemporary practice of street addressing with respect to its broader social, political, and ontological implications. When, where, and why did the technique of house numbering historically emerge as a mechanism of spatial ordering? How did it come to be so taken-for-granted as part of everyday life in post-industrial societies? In this presentation, Kluge Fellow Reuben Rose-Redwood will explore the cultural and political history of street addressing in the United States, from the late eighteenth century to the present, including the recent shift from rural route and box numbering systems to 911 addresses. More than a mere technical device best left to postmasters and planning professionals, the spatial practice of street addressing is one of the fundamental mechanisms of the production of calculable space and is, in a more general sense, the socio-spatial equivalent to the mathematicization of nature that has dominated modern thought since the Enlightenment.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Ende des Hausnummernverwirrspiels in Oster und Wester

Laut Ahlener Zeitung war das Hausnummernsystem der Ochtruper Bauerschaften ein Verwirrspiel, womit nun Schluss sein soll, ab Anfang nächsten Jahrs gilt in Oster eine neue Hausnummernordnung, ausgetüftelt von Gerd Viefhues. Wenn ich das Foto richtig interpretiere, scheint es sich allerdings nicht um eine wechselseitige Nummerierung zu halten, die da eingeführt wird.

Montag, 1. Dezember 2008

Manzana-Nummerierung in Madrid

Dass in Madrid eine blockweise Nummerierung der Häuser 1750/1751 eingeführt wurde, wusste ich ja schon dank Charles E. Kanys Buch; was ich nicht wusste, ist, dass diese Nummerierung sich an manchen Häusern noch erhalten hat, wie zum Beispiel hier an der Real Academia de la Historia, C/ León, 21:

Madrid_Manzana-238-Nr1_CalledeLeon21_RealAcademiadeHistoria_1

Madrid_Manzana-238-Nr1_CalledeLeon21_RealAcademiadeHistoria_3

Manzana bezeichnet den Häuserblock, Casa das Haus innerhalb des Blocks. Und was die Abkürzung Visita G. anbelangt, so verschafft ein Blick in Isabel Geas Diccionario Enciclopédico de Madrid Aufklärung: Demnach wurde 1749 eine Llamada Visita General de Regalía de Aposento mit dem Ziel, die Steuereinhebung zu erleichten, durchgeführt; diese detaillierte Häuserbeschreibung ergab 557 Manzanas und 7049 Häuser. Die Kacheln mit den Nummern wurden 1765 angebracht.
Abgeschafft wurde die Manzana-Nummerierung 1834, als auf Vorschlag Ramón de Mesonero Romanos die wechselseitige Nummerierung eingeführt wurde. Und irgendwie scheint auch die Brandschutzversicherung ihre Finger im Spiel zu haben:

Madrid_CalledelCorreo4
Calle del Correo, 4

Madrid_CalleMayor75
Calle Mayor, 75

Gea, Isabel: Diccionario Enciclopédico de Madrid. Madrid: La Librería, 2002, S. 496, Lemma Numeración de las casas, S. 716, Lemma Visita General.

Kany, Charles E.: Life and Manners in Madrid 1750–1800. Berkeley: University of California Press, 1932, S. 44f.

Samstag, 29. November 2008

Reuben S. Rose-Redwood zur Hausnummerierung

Marco Cicchinis Beitrag entnehme ich gleich noch einen spannenden Literaturhinweis:

Rose-Redwood, Reuben S.: Indexing the great ledger of the community: urban house numbering, city directories, and the production of spatial legibility, in: Journal of Historical Geography, 34.2008, S. 286-310.
doi:10.1016/j.jhg.2007.06.003

Marco Cicchini über die Hausnummerierung in Genf

Wer sagt es, die Hausnummernforschung boomt: Bei der Tagung Circulation et Construction des Savoirs Policiers Européens (1650-1850) hält Marco Cicchini einen schon vorab im Web veröffentlichten Vortrag zum Thema La mode du numérotage des maisons au XVIIIe siècle. L'exemple genevois.
Erfreulicherweise beschränkt sich dieser Beitrag keineswegs auf Genf, und behandelt auch über das Lokale hinausgehende Fragestellungen, bis hin zur Frage der Nummerierung. [via Verdaten Klassifizieren Archivieren]

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