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Hausnummerierung

Sonntag, 27. Juli 2008

Caillou: Die falsche Hausnummer

Tja, knapp versäumt: Heute früh gab's in SuperRTL eine Folge der Zeichentrickserie Caillou mit dem Titel Die falsche Hausnummer zu sehen. Inhalt laut cinefacts: Caillou hat Clementine die falsche Hausnummer gesagt. Jetzt ist ihr Brief bei Sarah gelandet. Damit das nicht noch einmal passiert verrät Papi Caillou, wie er sich die Hausnummer ganz einfach merken kann.

Überhaupt, Hausnummern und Fehlfunktionen: Taucht ja schon bei Freud auf, dito bei Dostojewski: Ich erkläre, daß ich die Hausnummer vergessen habe.

Dostojewskij, Fjodor: Böse Geister. Frankfurt am Main: Fischer 14658, 2000, S. 571.

Dienstag, 15. Juli 2008

Kultartikel online

Archivalia entnehme ich, dass die Oberösterreichischen Heimatblätter 1947-2000 online sind. Yippie, dies bedeutet, dass auch folgender Kultartikel zur Verfügung steht:

Vogl, Leopold: Wie Wartberg ob der Aist 1771 zu den Hausnummern kam, in: Oberösterreichische Heimatblätter, 42.1988, H. 3, S. 198-201.

Nicht zu vergessen der Sequel des Klassikers:

Vogl, Leopold: Neue Hausnummern und Straßenbezeichnungen in Wartberg ob der Aist, in: Oberösterreichische Heimatblätter, 53.1999, H. 1/2, S. 134-136.

Sonntag, 13. Juli 2008

Vorschlag zur Hausnummerierung bei Nikolaus Goldmann (1611-1665)

Claus Bernets Buch Gebaute Apokalypse verdanke ich auch den Hinweis auf den Vorschlag des Architekturtheoretikers Nikolaus Goldmann (1611-1665), Hausnummern einzuführen. Goldmann hatte in seiner erst 1696 postum von Leonhard Christoph Sturm (1669-1719) herausgegebenen Civil-Baukunst eine Idealstadt skizziert und dabei u.a. postuliert:

In jedem Hause solte eine Zahl der Thür gestellet seyn / daß man nach den Zahlen die Häuser erfragen könnte ; bey der Zahl solte ein Feld seyn / darauff des Hauß-Herrn Nahme mit grossen Buchstaben gestellet würde.

Goldmann, Nicolaus: Vollständige Anweisung zu der Civil Bau-Kunst (...). (Hg. von Sturm, Leonhard Christoph). Wolffenbüttel: Caspar Johann Bismarcks Witwe, 1696, S. 111-114, hier 113. Digitalisat der Ausgabe 1699: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/goldmann1699 (Seite 113)

Bernet, Claus: Goldmann, Nikolaus, in: Bautz, Friedrich Wilhelm / Bautz, Traugott (Hrsg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd.24, 2005, Sp. 722-736, https://www.bautz.de/bbkl/g/goldmann_n.shtml

Bernet, Claus: Leonhard Christoph Sturm (1669-1719), in: Fränkische Lebensbilder, 21.2006, S. 155-170, hier 160.

Bernet, Claus: "Gebaute Apokalypse". Die Utopie des Himmlischen Jerusalems in der Frühen Neuzeit. (=Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz; 215). Mainz: von Zabern, 2007, S. 109, Anm.92.

Freitag, 11. Juli 2008

Hausnummern und Straßennamen in der Schweiz

Jaja, die Schweiz: Immer noch gibt es etliche Dörfer, in denen die ortschaftsweisen Gebäudeversicherungsnummern als Hausnummern dienen, und es häufen sich die Meldungen, dass damit nun Schluss gemacht wird (vgl. 1, 2, 3, 4); diesmal sind es laut Zürcher Oberländer einige Gemeinden im Bezirk Pfäffikon. Anscheinend gibt es da Druck von oben:

Das Ende von «Haus Alpenblick», «Sonnenhof» und «Aeberliswald 74» ist besiegelt. Adressbezeichnungen wie diese gehören aufgehoben, findet nämlich der Bund und will, dass ein jedes Haus mit Strassenname und Hausnummer zweifelsfrei identifizierbar ist.
(...)
Doch nicht nur im Rahmen der amtlichen Vermessung drängt der Bund auf Hausnummern und Strassennamen. In zwei Jahren findet die nächste Volkszählung statt: Dafür will man jede Person einer Wohnung zuordnen. Und das ist am einfachsten, wenn alle Häuser sauber bezeichnet sind.


Update: Und gleich noch ein einschlägiger Beitrag, diesmal aus der Jungfrau Zeitung, denn merke, auch Grindelwald entkommt der Nummerierung nicht:

In Grindelwald werden in Zukunft die Gebäude Hausnummern bekommen. Grindelwald sei mit 4400 Einwohnern mittlerweile so gross, dass man alleine wegen der Anzahl Häuser nicht umhin komme, offizielle Strassennamen mit entsprechenden Hausnummern einzuführen. Gemeindepräsident Mäni Schläppi ist sich bewusst, dass dieser Schritt da und dort für Unmut sorgen wird, beruhigte aber gleichzeitig, dass deswegen Flur- und Chalet-Namen nicht verschwinden. «Man kann nach wie vor sein Haus mit einem Namen beschriften, und auch auf der Postadresse einen Chalet-Namen als Zusatz vermerken», so Schläppi. Zu diesem Beschluss, der anlässlich der Gemeinderatssitzung vom letzten Dienstag gefasst wurde, hätten verschiedene Gründe geführt.

GPS-Navigation macht im Gletscherdorf schlapp

Ein Grund ist die kommende Volkszählung von 2010. Der Kanton verlange, dass jeder Liegenschaft eine eindeutige Nummer zugewiesen wird. Für die Gemeinde werden in Zukunft so auch die EWAP-Kontrollen einfacher. Die Einwohnerkontrolle Grindelwald verfügt bereits über eine Software, mit der man eine bessere Kontrolle von Weg- und Zuzügen hat. «Mit der eindeutigen Zuordnung sehen wir besser, wenn zum Beispiel jemand eine EWAP-Wohnung verlässt», so Schläppi. Aber auch ganz augenfällige Gründe führten zu diesem Entscheid. So sei es mittlerweile eine Zumutung, wenn Kurierfahrer oder Touristen am Postschalter oder in der Gemeindeverwaltung Schlange stehen, um eine Adresse zu finden. «Die GPS-Navigaionssysteme können natürlich mit den Chalet-Namen nichts anfangen», schmunzelte Schläppi. Die Gemeinde hat einen Ausschuss mit der Umsetzung beauftragt. Darin sind unter anderem Gemeinderat Jörg Homberger, Leiter der Postzustellung, Manfred Rüfenacht sowie Briefträger Adolf Bhend, der auch im Vorstand der Heimatvereinigung ist. Die Haus-Nummerierung soll zu Beginn des Jahres 2010 eingeführt werden.


Update 19.7.2008: Auch die Berner Zeitung berichtet nun über Grindelwald, wo 3981 Menschen (soso, mal wieder eine andere Zahl) in 1848 Häuser wohnen und es inklusive der Garagen und Scheunen circa 4330 Gebäude gibt. Auch Kulturverlust wird befürchtet:
Einen Kulturverlust durch die Einführung von Hausnummern befürchtet Christine Egger, Präsidentin der einheimischen Ferienwohnungs-Vermieter von Grindelwald (VVFG): «Mit der Einführung von Strassennamen geht ein weiteres Stück Kultur verloren, wir werden das gleiche System wie in den Städten und Agglomerationen einführen müssen.»
Heute würden viele Einwohner die Flurbezeichnungen kennen. «Mit der Einführung von Strassennamen ist es aber eine Frage der Zeit, dass sich nur noch wenige Bewohner an die Bezeichnungen erinnern und sie noch verwenden werden.» Ein weiterer Aspekt sei die Kostenfolge infolge der Umstellung, etwa bei Drucksachen, Prospekte oder Visitenkarten.
«Aber wir verstehen, dass man sich dem Fortschritt nicht verschliessen darf.» Und für die Gäste werde es bestimmt einfacher, ihre Unterkunft in Chalets per Eingabe im Navigationssystem finden zu können.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Hausnummern fürs Zürcher Unterland

Nicht nur in Seoul und Addis Abeba (Läsker, Kristina: Auf dem Weg nach Irgendwo, in: Süddeutsche Zeitung, 5.1.2005, S.12) werden moderne Hausnummernsysteme eingeführt, auch in manchen Gemeinden des Zürcher Unterland ist es laut Zürcher Unterländer soweit:

Chnübrächi, Sonnefäld oder Oberi Bleiki in Rafz, Im Sandbuck, Am Mülibach oder Im Bahnhofgarten in Dielsdorf – malerische Flurnamen sind im Unterland als Adresse gang und gäbe. Doch jetzt haben sie in der Adressfunktion ausgedient. Bis in gut einem Jahr soll jedes Gebäude, in dem Personen wohnen oder arbeiten, eine unverwechselbare Anschrift mit Hausnummer erhalten. Dies verlangt der Kanton Zürich – auch deshalb, weil im Notfall Einsatzarzt und Helfer sich mit solchen Flurnamen kaum zurechtfinden und kostbare Zeit verlieren.
(...)
Ebenso aufs neue Adressiersystem umgestellt hat Buchberg: «Da sich im Dorf früher alle kannten, genügte als Adresse der Übername», schildert Elisabeth Kahl, Gemeindeschreiberin. Denn jeder wusste, wo «de Kässeli-Guscht» wohnt.
(...)
Moderne Navigationsgeräte – wie sie heute in vielen Autos zu finden sind – funktionieren nur im Fall klarer Adressen, wozu in erster Linie konkrete Hausnummern unabdingbar sind. Gleiches gilt grundsätzlich für die Post und die Behörden; wohnt jemand an einem Ort ohne Strassennamen und Hausnummer, behilft sich die Post bis heute, indem sie eigene, inoffizielle Adressen erfindet und diese intern den Betreffenden zuteilt.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Grüne Hausnummer: Vergabe in Luxemburg/Ausschreibung in Mainz-Bingen

Das Luxemburger Wort berichtet von der Vergabe der Grünen Hausnummer alldort (vgl. hier):
Montagabend überreichten Wohnungsbauminister Fernand Boden und Blanche Weber, Präsidentin des "Mouvement écologique", in den Räumen der "Fondation de l'architecture et de l'ingénierie" in Hollerich erstmals "grüne Hausnummern" an 36 Hausbesitzer.
Die "Gréng Hausnummer" ist ein Zertifikat, das vom Wohnungsbauministerium , dem "OekoZenter Lëtzebuerg" und dem "Mouvement écologique" an Besitzer , die ein bestehendes Gebäude ökologisch renovieren wollen oder einen Neubau energieeffizient errichten möchten, ausgegeben wird. Die Auszeichnung soll demnach Hausbesitzer zu besonders umweltfreundlichem und nachhaltigem Bauen bzw. Renovieren ermutigen.
Blanche Weber begrüßte die Tatsache, dass im Großherzogtum seit der Einführung der "Gréng Hausnummer" weitaus mehr Hausbesitzer eine Bewerbung zur Zertifizierung ihres Hauses eingereicht hätten als vergleichsweise in der gleichen Zeitspanne im Ausland.


Und gleichzeitig wird in Rheinland-Pfalz, nämlich in Mainz-Bingen die Grüne Hausnummer ausgeschrieben; der Text befindet sich sowohl auf der Gemeinde-Homepage von Mainz-Bingen als auch in den Main Rheiner Regionalnachrichten:
Die "Grüne Hausnummer" geht in die nächste Runde. Bewerben können sich Bauherren und Hausbesitzer, kommunale Einrichtungen und Firmen, die für umweltfreundliches Bauen einstehen und bei ihren Gebäuden umgesetzt haben.
Über die Kriterien der Ausschreibung informiert eine Broschüre und ein Faltblatt, dass in den Orts-, Gemeinde-, Stadt- und der Kreisverwaltung erhältlich ist. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli. Hausbesitzer, die ausgezeichnet werden, erhalten ihre eigene Hausnummer als (grünes) Metallschild und können dieses weithin sichtbar an ihrem Haus anbringen - neben der bisherigen Hausnummer oder auch stattdessen.
Der Kriterienkatalog umfasst Fragen nach der Bauweise, Energie-, Wasser- und Stromverbrauch, den verwendeten Materialien, aber auch die Gestaltung von Grünflächen und des Grundstücks.

Dienstag, 17. Juni 2008

Einführung der wechselseitigen Hausnummerierung in Regensberg/Schweiz

Der Zürcher Unterländer berichtet, dass nun auch im Städtchen Regensberg (Kanton Zürich) moderne Hausnummern-Zeiten anbrechen:

Im ganzen Kanton Zürich folgt die Adressierung einem einheitlichen System: Auf der einen Strassenseite die geraden Nummern, auf der anderen die ungeraden, und dies fortlaufend auf- beziehungsweise absteigend.
Nur in Regensberg sieht das ein bisschen anders aus. Dort folgt die Hausnummerierung keiner Logik, denn hier ist die Gebäudeversicherungsnummer gleichbedeutend mit der Hausnummer. Das hat zur Folge, dass Auswärtige kaum eine Chance haben, eine Adresse auf Anhieb zu finden.
(...)
Dieser Zustand hat am 1. Januar 2010 ein Ende. Dann tritt die neue Gebäudeadressierung in Kraft, die der Gemeinderat in mehr als einjähriger Arbeit vorbereitet hat. Sie bringt umfassende Änderungen: Bloss eine einzige Adresse wird nach dem Stichdatum noch gleich lauten wie zuvor. Bei allen anderen ändert mindestens die Hausnummer, oft sogar auch die Strassenbezeichnung.
«Es ist Zeit, dass wir auf eine vernünftige Nummerierung umstellen, damit sich jeder, egal ob Einheimischer oder Besucher, schnell zurechtfinden kann», erklärt Gemeindepräsident Fritz Kilchenmann.

Sonntag, 1. Juni 2008

Grüne Hausnummern im Saarland wieder vergeben

Dies berichtet mit gestrigem Datum der SR Online (vgl. auch diese beiden Postings aus dem Adresscomptoir: 1, 2):

Saarbrücken: Mörsdorf überreicht Grüne Hausnummern
Der saarländische Umweltminister Mörsdorf hat im Rahmen der Informationsund Verbrauchermesse Umwelt 2008 auf dem Saarbrücker Messegelände 37 neue Grüne Hausnummern vergeben.
Mit dem Öko-Prädikat Grüne Hausnummer wurden Hauseigentümer ausgezeichnet, die freiwillige Umweltleistungen an ihrem und um ihr Eigenheim erbracht haben.
Mörsdorf betonte, ökologisches Bauen sei ein Bereich, in dem sehr großes Potential für Energiesparmaßnahmen stecke. Jeder könne hier einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Bericht des preußischen Gesandten über die Hausnummerierung in Wien, November 1770

In Wien nimmt die Hausnummerierung am 11. Oktober 1770 ihren Anfang; knapp ein Monat später berichtet der preußische Gesandte Rohde darüber nach Berlin:

C'est deja depuis quelque temz qu'on est ocupé ici a numerotter touttes les maisons de Vienne et à compter tous les habitanz quy y sont domiciliés et sujets à la domination de S.M. Le denombrement se fait aussi avec la meme applications dans d'autres villes et dans les provinces, où l'on etablit des cantons pour le militaire. Les citoyens de Vienne en sont fort allarmés craignant que cela ne tende à fournir le logement aux soldats de la garnison ou a en payer le montant sous le titre d'autres charges onereuses pour le Bourgeois. Mais la cour ayant donné a connoitre qu'en agissant ainsi elle n'avoit d'autre but que de savoir le nombre de ses sujets, afin de prendre ses mesures au juste pour les vivres et des magasins a entretenir, pour obvier a la disette des mauvaises recoltes et aux calamités, qu'en resailliroient principalement sur le menu peuple et sur les pauvres. Il es tres possible, que ce qui n'a dabord ete etabli que dans ce point de vue, serve egalement dans la suite a d'autres usages, qu'en commensant par faire du bien au peuple, on ne finisse par lui etre fort a charge. C'est une des raisons pourquoi celui-ci est si fort en garde contre les nouveautes.

90. Relation des Gesandten v Rohde, Wien 10.11.1770, in: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin, I. Hauptabteilung Geheimer Rat, Rep. 1, Nr. 486, f.330r-v. (vgl. auch: I. HA, Rep.96, Fach 47 D)

-Alarmiert ist demnach die Bevölkerung angesichts der Seelenkonskription und Hausnummerierung; genau dieselbe Begrifflichkeit verwendet übrigens der französische Gesandte Durand in seinem Bericht nach Paris:

L'execution du dénombrement répand ici l'allarme, surtout dans les Villages. Quantité de Jeunes Gens cherchent à se soustraire par la faite, à la nécessité où ils craignent être dans la Suite à porter les Armes. C'est en vain qu'on a cherché a faire sentir à l'Empereur la conséquance d'un arrangement qui semble annoncer à Sa noblesse et a son Peuple une administration aussi dure que celle du Roy de Prusse. Il a rejetté toutes les representations qu'on a pu lui faire à ce sujet.

Bericht des Gesandten Durand, Wien 5.12.1770, in: Archives du Ministère des Affaires étrangères, Paris, CP, Autriche, n° 314, f.316,r-317v

Samstag, 26. April 2008

Vorschlag zur Adressierung der Wohnungen, Berlin 1832

In einem eher obskuren, 1832 publizierten Büchlein, das recht disparate Themen wie die Straßenreinigung, die Post, Farbenlehre und Naturphilosophie behandelt, schlägt ein gewisser Johann Wilhelm Schmitz Verbesserungen bei der Einrichtung der Hausnummerierung in Berlin vor; denn schliesslich sollen die Subjekte auch in den Häusern adressierbar sein:

Neben der Reinigung und Bewässerung der Straßen wird eine Bemerkung über die Benennung der Straßen und Nummerirung der Häuser nicht unpassend seyn. (...) Bei der Bezeichnung der Wohnungen ist eine einfache Benennung viel bequemer, als eine doppelte. Jedoch ist man genöthigt, der Hausnummer zur genaueren Bestimmung hinzuzufügen: eine, zwei, drei Treppen hoch, nach hinten, nach vorne, oder auf den Hofe. Dieses alles ließe sich mit einer einzigen Nummer ausdrücken. – Es müßten nämlich die Häuser statt mit Einheiten, zu Zehnter nummerirt werden; und dies wäre einfach damit fertig, daß jeder der jetzigen Nummern eine 0 zugefügt würde. Man hätte alsdann statt, z.B. der Nr. 31. 32. 33. die Nr. 310. 320. 330. u.s.w. Jedes Haus hätte dadurch 9 Nummern frei, um die verschiedenen Wohnungen, in denen es im Innern zerfällt damit zu nummeriren; jedoch so, daß immer Nr. 1 für die erste, 2 für die zweite, 3 für die dritte und 4 für die vierte und höhern Etagen nach hinten gebraucht werden. 9 würde beständig die Nummern der Wohnungen im Hofe sein. Wenn man nun die Wohnung einer Person z.B. im Hause 320 zwei Treppen hoch nach vorne bezeichnen wollte, würde es ganz einfach nach der Nummer heißen: sie wohnt 322. Es würden überhaupt die sämmtlichen vorerwähnten, jetzt so häufig vorkommenden Benennungen wegfallen, und es würde heißen für jedes in viele Wohnungen getheilte Haus z.B.
No. 320 statt No. 320, Parterre
No. 321 statt No. 320, 1 Treppe nach vorne (…)
No. 324 statt No. 320, 4 Treppen oder drüber nach vorne.
No. 325 statt No. 320, 1 Treppe nach hinten (...)
No. 329 statt No. 320, im Hinter- oder Seitengebäude (...)
Wird man nun an eine Person, wohnend z.B. Nr. 325 adressirt, so weiß man schon zuvor, daß sie in der ersten Etage nach hinten wohnt, und man ist der in großen Häusern beschwerlichen Nachfrage überhoben.


SCHMITZ, J[ohann] W[ilhelm]: Berlin, Fabrik- und Handels-Stadt, Sitz der Künste und Wissenschaften; oder Andeutung gemeinnütziger, diese Hauptstadt betreffender Gegenstände. Berlin: Selbstverlag, 1832, S. 14f.

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