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Hausnummerierung

Freitag, 31. März 2006

L’ordre des maisons, description des âmes

Soferne die EHESS nicht blockiert ist, werde ich dort in einer Woche im Seminar von Marie-Elizabeth Ducreux einen Vortrag über die wichtigsten Ergebnisse meiner Dissertation halten:

Anton Tantner: L’ordre des maisons, description des âmes. Numérotation des maisons et conscription des âmes dans la Monarchie des Habsbourg. Ort: EHESS, 54 Boulevard Raspail, Saal 507, 75006 Paris. Zeit: Fr 7.4.2006, 13h

Montag, 20. Februar 2006

Hausnummerierung wegen Brandschutzversicherung, Thurn und Taxische Reichslande 1791

In der 1786 erworbenen durch den Fürst Thurn und Taxis erworbenen gefürsteten Grafschaft Friedberg-Scheer wurde 1791 eine Brandversicherungsordnung erlassen. Die Häuser wurden in einem Kataster erfasst, durchnummeriert und im Wert veranschlagt. Sichtbares Zeichen war die neue Hausnummer, die über der Eingangstür mit schwarzen Ziffern angeschrieben werden mußte.

Behringer, Wolfgang: Thurn und Taxis. Die Geschichte ihrer Post und ihrer Unternehmen. München/Zürich: Piper, 1990, S. 257.

Sonntag, 12. Februar 2006

Konskriptionsnummer bei Ebay

Soso, mit meinem Hausnummern-Know-How könnte ich ja glatt professionell den Auktionshandel beraten: Bei Ebay wurde versucht, eine Wiener Konskriptionsnummer zu verkaufen, wenn auch ohne Erfolg.

Dienstag, 7. Februar 2006

Hausnummerierung in Erlangen

Der aktuelle Link-Wink von Historicum verweist auf das Erlanger Stadtlexikon, und dieses beinhaltet prompt den Eintrag Hausnumerierung {sic!}. Ein Ausschnitt daraus: Seit 1745 findet sich aus fiskalischen Gründen in Grund- oder Lagerbüchern in der Reihenfolge der Stadtviertel eine fortlaufende Numerierung der Anwesen. 1774 wurden die Häuser der Neustadt von 1 (Hauptstr. 69) bis 516 durchgezählt, und zwar nach Baublöcken. 1783 erfolgte in gleicher Weise eine erneute H., diesmal einschließlich der Altstadt. Da dieses System bei der Erweiterung der Stadt und der zunehmenden Bautätigkeit immer unübersichtlicher wurde, führte man 1874 unter Bgm. J.E. ==Reichold die heute übliche, an die Straßennamen gebundene H. ein, bei der die geraden Nummern die rechte und die ungeraden die linke Seite bezeichnen. Ausschlaggebend für die Bestimmung der Hausnummer 1 war jeweils die Nähe zum Marktplatz bzw. zur Hauptstraße. Straßennamen und Nummern wurden zunächst auf die Häuser aufgemalt, später auf Emailleschildern angebracht. In den E Vororten wurde die fortlaufende H. durchwegs um 1800 eingeführt, die Umstellung auf die straßenweise H. erfolgte hier erst nach 1945.
Auch Literatur wird genannt:
Göhring, L.: Vom Hausnamen zur Hausnummer, in: Erlanger Heimatblätter, 14.1931, S.136.
Dörfler, H.-D.: Die Entwicklung der Straßennamen Erlangens bis 1949. Mag.arb. Erlangen 1998.
Dörfler, H.-D.: Die Straßennamen der Stadt Erlangen. Struktur, Pragmatik und historische Entwicklung. Diss. Erlangen 2000.

Sonntag, 29. Januar 2006

Walter Benjamins kalte Hausnummer

Im Zuge seiner Forschungen über das Paris des 19. Jahrhunderts stößt Walter Benjamin auf die Macht der Hausnummer, die er als Teil eines ausgedehnte[n] Kontrollnetz betrachtet, das seit der französischen Revolution das bürgerliche Leben immer fester in seine Maschen eingeschnürt habe; Benjamin weiss, dass die Ausdehnung der Kontrolle nicht ohne Widerstände vor sich geht; noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sträuben sich die proletarischen Bewohner des Viertels Saint-Antoine dagegen, 'die kalte, officielle Nummer' bei der Angabe ihrer Adresse zu nennen; stattdessen bezeichnen sie ihr Haus lieber mit seinem Namen.

Benjamin, Walter: Charles Baudelaire. Ein Lyriker im Zeitalter des Hochkapitalismus, in: Ders.: Abhandlungen. (=Gesammelte Schriften Bd.I.2). Frankfurt am Main: Suhrkamp stw 931, 1991, S. 509-690, hier 549; vgl. auch Ders.: Das Passagen-Werk. (=Gesammelte Schriften Bd.V.1) Frankfurt am Main: Suhrkamp stw 935, 1991, S. 649.

Samstag, 21. Januar 2006

Von der Gleichmacherei der Hausnummer

Der Chronist des Pariser Stadtlebens, Louis-Sébastien Mercier, weiss nur zu genau um die gleichmacherische Wirkung der Hausnummern. Er berichtet davon, dass ihre Einführung in Paris gestoppt wurde; über die Gründe kann er nur spekulieren: Vielleicht wollen die hocherrschaftlichen Toreinfahrten nicht mit einer Nummer beschrieben werden, denn wohin würde dass schon führen, wenn das Stadthaus des Herrn Rats, des Generalpächters und des Herrn Bischofs einer gemeinen Nummer unterworfen wäre? Was würde da all der hochmütige Marmor nützen? Alle wollen Cäsar gleichen, keiner möchte in Rom der zweite sein; es könnte doch glatt sein, dass eine noble Toreinfahrt nach einer nichtadligen Werkstatt nummeriert würde, was eine Prise Gleichheit mit sich brächte, vor deren Etablierung man sich wohl hüten muss.

Mercier, Louis-Sébastien: Tableau de Paris. Amsterdam 1782, Kap.170, S.203f. [Gallica]

Sonntag, 8. Januar 2006

Joseph Roth und die fehlenden Hausnummern

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts fehlen in manchen Gegenden an den Rändern der Habsburgermonarchie die Hausnummern. Dies berichtet Joseph Roth in seinem Roman Radetzkymarsch, dessen Protagonist Carl Joseph von Trotta, als er wenige Jahre vor dem 1. Weltkrieg in einer Garnisonsstadt nahe der russischen Grenze einquartiert wird, folgendes erkennen muss: Die Gassen hatten keine Namen und die Häuschen keine Nummern, und wer hierorts nach einem bestimmten Ziel fragte, richtete sich nach dem Ungefähr, das man ihm bezeichnet hatte. Der wohnte hinter der Kirche, jener gegenüber dem städtischen Gefängnis, der dritte rechter Hand vom Bezirksgericht. Man lebte wie im Dorf.

Roth, Joseph: Radetzkymarsch. Hamburg: rororo 222, 1957, S. 97.

Kleines Update: Vorbild für Roths namenlose Stadt ist Brody, was u.a. aus der Dissertation von Börries Kuzmany (u.a. S.320) hervorgeht:
Kuzmany, Börries: Die Stadt Brody im langen 19. Jahrhundert. Eine Misserfolgsgeschichte? Dissertation an der Universität Wien, 2008. <Volltext>
Nochmaliges Update: Kuzmany ist übrigens der Ansicht, dass es in Brody sehr wohl Hausnummern gab und Roth wie auch an anderen Stellen die Peripherität überbetont.

Freitag, 6. Januar 2006

Ivo Andric: Widerstand gegen die Hausnummerierung in Bosnien

Noch im 19. Jahrhundert ist es keineswegs selbstverständlich, dass in Europa die Häuser nummeriert sind. Vor allem in Gegenden an der Peripherie kann die Einführung der Hausnummerierung für die Behörden sehr mühsam sein. So schildert Ivo Andric in seinem Roman Die Brücke über die Drina, wie im bosnischen Trawnik um circa 1850 bereits unter türkischer Herrschaft versucht wird, die Hausnummern einzuführen: Es mag einige dreißig Jahre her sein, wenn nicht mehr, da war in Trawnik der Wesir Tahirpascha aus Stambul. Das war ein Neutürke, aber unaufrichtig und ein Heuchler, in seiner Seele war er Ungläubiger geblieben, wie er es vorher gewesen. (...). Also, dieser Tahirpascha begann als erster, die Häuser in Trawnik zu zählen und an jedem eine Tafel mit einer Hausnummer anzubringen. (Daher nannten sie ihn auch Tachtar, den »Täfler«.) Aber das Volk erhob sich, sammelte all diese Tafeln von den Häusern ein, trug sie auf einen Platz und verbrannte sie. Beinahe hätte es darum sogar Blutvergießen gegeben. Aber zum Glück hörte man in Stambul davon und berief ihn aus Bosnien ab. Möge sich seine Spur verwischen!
Nicht viel erfolgreicher ist die habsburgische Kolonialmacht: Sie beginnt schon im ersten Jahr der Okkupation Bosniens - also 1878 - mit der Durchführung der Volkszählung und Hausnummerierung; laut Darstellung Andrics weiss die Bevölkerung nur zu genau, dass damit die Aushebung der Menschen zu Zwangsarbeit oder Militärdienst vorbereitet werden soll, weswegen der geistliche Würdenträger Alihodscha Mutewelitsch zu folgenden Vorschlag kommt: Wenn ihr mich aber fragt, was wir tun sollen: Ich denke, einen offenen Aufstand zu machen, sind wir nicht fähig. Das sieht auch Gott, und die Menschen wissen es. Aber wir brauchen auch nicht in allem zu gehorchen, was man uns befiehlt. Niemand braucht sich ihre Hausnummern zu merken oder zu sagen, wie alt er ist, mögen sie selbst erraten, wann wer geboren ist. Wenn sie aber zu weit gehen und an die Familie und an das, was unsere Eh{r}e betrifft, rühren, verweigern wir es, und dann mag geschehen, was uns von Gott bestimmt ist. Andric fährt fort: Noch lange sprachen sie über diese unbequemen Maßnahmen der Obrigkeit, aber im wesentlichen blieb es bei dem, was Alihodscha gesagt: beim passiven Widerstand. Die Leute verbargen ihre Jahre oder machten falsche Angaben und entschuldigten sich damit, daß sie nicht lesen und schreiben könnten. Nach den Frauen durfte niemand auch nur fragen, denn das hätten sie als schwerste Beleidigung angesehen. Die Tafeln mit den Hausnummern befestigten sie allen Anweisungen und Drohungen der Behörden zum Trotz an unsichtbarer Stelle oder auf dem Kopfe stehend. Oder sie kalkten sofort ihr Haus und überstrichen dabei, wie zufällig, auch die Hausnummer. [Absatz] Da sie sahen, daß der Widerstand tief und aufrichtig, wenn auch versteckt war, schauten die Behörden durch die Finger und vermieden eine strenge Anwendung der Gesetze mit allen Folgen und Zusammenstößen, die sich daraus unweigerlich ergeben hätten.

Andric, Ivo: Die Brücke über die Drina. Eine Wischegrader Chronik. Frankfurt am Main: Fischer 438, 1966, S.152.
Zur Betrachtung der Habsburgermonarchie aus Perspektive der Postcolonial Studies: Prutsch, Ursula: Habsburg postcolonial, in: Feichtinger, Johannes/Prutsch, Ursula/Csáky, Moritz (Hg.): Habsburg postcolonial. Machtstrukturen und kollektives Gedächtnis. Innsbruck u.a.: Studienverlag, 2003, S. 33-43 (S.36 sowie 43, Anm.17 zu Andric und zur Hausnummerierung). [Volltext (PDF)]

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Das Vergehen des Provinzialkommissar Schinko und des Unterlieutenant Schmid

Strikt verboten ist es bei der Nummerierung der Außenseite der Häuser, die Hausnummer auf ein Brett zu schreiben und dieses aufzuhängen anstatt die Nummer direkt auf die Wände aufzumalen; gegen eine im Grazer Kreis operierende Konskriptionskommission, die dieser Vorschrift zuwider handelt, werden schwere Vorwürfe erhoben: Nicht nur, dass die Kommissare nicht bis zu den in der Einschicht liegenden Häuser[n] vorgedrungen seien, sondern sie die Bauern von Gebürge herunter beruffen und die in deren Häusern wohnenden Seelen sowie das Zugvieh ohne local Beaugenscheinigung in die Tabellen eingetragen haben. Auch die Arbeit der Hausnummerierung habe sich die Lokalkommission erspart: Sie habe die Nummern auf hölzern[en] Bretteln angebracht und diese Bretter den herabgestiegenen Bauern zur Affigirung mitgegeben. Auch seien weitere Fälle bekannt, in denen die Kommission die Hausnummer nicht direkt mit Farbe auf die Hauswände aufgetragen habe, sondern den Numerum auf Brettlen an die Häuser [habe] annaglen lassen, ein eindeutiger Verstoß wider die Anordnungen. Der beschuldigte Provinzialkommissar Schinko verteidigt sich: Die Bretter seien nur an jene Häuser angenagelt worden, welche mit Laim, so in Herbst oder Fruhe Jahr abzufallen pflege, beschmieret wären, folglich der Numerus nicht verläßlich hätte aufgemahlen werden können. Und die Einberuffung seye nur bey ein- so anderen in Gebürg liegenden Keuschlern und Berglern beschehen, wo man keine verläßliche Auskunft hätte überkommen können, mithin von denen Verwaltern, Amtleuten, und Älteren der Nachbahrschaft solche hätten einholen müssen. Schinko glaubte hindurch nicht gefehlet zu haben; ganz sicher scheint er sich aber seiner Sache doch nicht zu sein, da er anbietet, die angenagelten Bretter abzunehmen und die Hausnummern an den Wänden aufzumalen. Die steirische Konskriptionskommission erwartet genau dies von ihm; sie betont: Die Aufnaglung deren Brettern oder Tafeln seye per Expressum in dem Normal-Rescript verboten; gemeinsam mit seinem ebenfalls beschuldigten Kollegen, Unterlieutenant Schmied, wird ihm aufgetragen, auf eigene Unkosten diese Tafeln abzunehmen, und die Häuser vorschriftmässig zu numeriren. Sollte dies nicht geschehen, müsse die Nummerierung auf ihre Unkosten durch andere vorgenommen werden; in diesem Fall müssten die beiden Übeltäter annebst schärffest bestraffet werden. Der Hofkriegsrat wird dieser Aufforderung zur Bestrafung nachkommen: Der Unterlieutenant Schmied ist umgehend zu entlassen und muss darüber hinaus 14 Tage Arrest absitzen. Kein Trägermaterial soll demnach die Nummer vom Haus trennen; dass mit abbröckelndem Verputz auch die Nummer selbst zu verschwinden droht, nehmen die Behörden in Kauf.

Österreichisches Staatsarchiv/Allgemeines Verwaltungsarchiv, Bestand Hofkanzlei, IV A 8 Innerösterreich, Kt. 499, 29 ex Dezember 1770: Protokoll der steirischen Konskriptionskommission, 16.11.1770, f. 179r-181v; Reskript des Hofkriegsrats an das innerösterreichische Gubernium, 3.12.1770; vgl. auch Straka, Manfred: Die Einrichtung der Numerierungsabschnitte in der Steiermark 1770 als Vorstufe der Steuergemeinden, in: Historischer Verein für Steiermark (Hg.): Festschrift für Otto Lamprecht. (=Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark; Sonderband 16). Graz: Selbstverlag, 1968, S. 138-150, hier 144 (Bericht des Grazer Kreisamt, 8.11.1770).
Österreichisches Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Wien, Bestand Hofkriegsrat, 1770/74/986: Protokoll der steirischen Konskriptionskommission, 26.10.1770.

Sonntag, 18. Dezember 2005

Gefährliche Hausnummern

Wow, der Esoterik-Schwachsinn hat es in sich, im Esoterikforum bleiben nicht mal die Hausnummern davon verschont: Ein gar böses Feng Shui haben sie, die Häuser mit der Hausnummer 4, denn die 4 bedeutet Tod; wo ja auch die Quersumme der Unglückszahl 13 4 ergibt. Was also tun, wenn das zu beziehende Haus mit der schröcklichen Nummer 4 bezeichnet ist? Vier (!) Vorschläge zur Abhilfe gibt es: Ein kleines "b" könnte man heimlich dahinter anbringen, aber wer weiss, das gibt vielleicht Probleme mit Behörden; man könnte auch die negative Energie mit einem om-Zeichen umwandeln; oder in der Nähe der bösen Nummer eine Doppelacht in Regenbogenfarbe anbringen; oder aber einen roten Kreis um die 4 ziehen, damit sie abgeschwächt wird. Polarstern bedankt sich jedenfalls, speichert die Vorschläge im Hirn und wird etwas davon umsetzen. Ächz. [via Großbloggbaumeister]

Update 21.9.2011: Gefährliche Hausnummern 2

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