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Aufklaerung_Romantik

Sonntag, 20. April 2008

Ö1 zum Narrenturm

Die Ö1-Radiosendung Betrifft Geschichte brachte diese Woche fünf jeweils fünfminütige Interviews mit Beatrix Patzak zur Geschichte des Narrenturms:
Der so genannte Narrenturm befindet sich am Rand des Areals des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses in Wien (heute Universitäts-Campus). 1784 unter der Regierung Josephs II. im Zuge einer großzügigen Neubebauung auf den Gründen des ehemaligen Armenspitals erbaut, diente er als erstes psychiatrisches Krankenhaus.
Der mehrstöckige Rundbau ist aber nicht nur medizingeschichtlich von großem Interesse, sondern auch architekturgeschichtlich. Die strahlenförmige Anordnung der Gänge mit einem zentralen Wärterraum weist voraus auf Elemente des Utilitarismus ab dem frühen 19. Jahrhundert: Überschaubarkeit und Effizienz in der Überwachung der Insassen demonstrieren auch heute noch anschaulich, um welchen Preis "das größte Glück der größten Zahl (von Menschen)" erreicht werden sollte.
Seit 1971 beherbergt das Gebäude das pathologisch-anatomische Museum.


Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5 (MP3)

Montag, 14. Januar 2008

Radiobeitrag zu IFK-Tagung über Befürchtungen des 18. Jahrhunderts

Donnerstag sendet Ö1 (17.1.2008, 19.05-19.30) einen Beitrag über die im Dezember am IFK abgehaltene Tagung Befürchtungen des 18. Jahrhunderts:
Als in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Gerüchte über mordende Untote aus den Randgebieten der Habsburgermonarchie in die urbanen Zentren dringen, entsteht Panik. Eine Panik, die so gar nicht zeitgemäß für ein Bürgertum scheint, das mit Hilfe der Aufklärung eben erst alle irrationalen Befürchtungen abgeschüttelt zu haben vermeint.
Doch die Furcht - "die Unlust über ein bevorstehendes Übel, mag es nun wirklich oder nur in der Einbildung bevorstehen" (Johann Christoph Adelung, 1775) - verschwindet auch im Zeitalter der Aufklärung nicht. Im Gegenteil: Oft scheinen die Anstrengungen der Aufklärer Befürchtungen aller Art erst recht mitzuproduzieren.
Woher kam die Furcht vor Vampiren, vorzeitigen Begräbnissen und Monstrositäten? Wer schürte sie, und zu welchem Zweck? Und mit welchen Bewältigungsstrategien rückte man der Furcht zu Leibe?

Dienstag, 2. Oktober 2007

Profil zur Romantik

Für das dieswöchige Profil schreibt Robert Misik über Rüdiger Safranskis neues Romantik-Buch und erwähnt dabei freundlicherweise auch unseren, wie er ihn nennt, opulenten Paradoxien der Romantik-Band.

Sonntag, 1. Juli 2007

Vorträge zu Vampirismus als MP3

Der Vampirismus in der Habsburgermonarchie ist ein dankbares Thema, kein Wunder, dass sich unterschiedlichste ForscherInnen damit beschäftigen. Zwei in der letzten Zeit gehaltene Vorträge dazu sind als MP3 verfügbar; so zum einen die vergnügliche wie schaurige Präsentation des Wiener Gerichtsmediziners Christian Reiter Der Vampirismus und die Wiener Ärzte (MP3), die dieser letztes Jahr im Rahmen der Veranstaltungsreihe Tower of Power im so genannten Narrenturm gehalten hat. Reiter nimmt an, dass es sich bei der Krankheit, an denen die für Vampire Gehaltenen in den habsburgischen Grenzgebieten gestorben sind, um Milzbrand handelte.
Ein weiterer Vortrag stammt von der Historikerin Jutta Nowosadtko - Vampire! Ein südosteuropäischer Beitrag zur internationalen Kulturgeschichte - und wurde Anfang Juni dieses Jahres bei der 2. Nacht des Wissens in Hamburg gehalten.

Mittwoch, 29. November 2006

Literatur in Prag, 1760-1820

Kommenden Montag hält Michael Wögerbauer im Rahmen des Jour fixe der Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag zum Thema Die Ausdifferenzierung des Sozialsystems Literatur in Prag (1760–1820); es dürfte wohl spannend sein, seine Befunde mit unseren Ergebnissen zur Romantik in Wien zu kreuzen.

Zeit: Mo, 4.12.2006, 15 Uhr
Ort: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1010 Wien, Ignaz Seipel Platz 2, 2. Stock, Museumszimmer.

Die Literatur- und Kulturgeschichte Böhmens 1760-1820 wurde bisher mit ganz wenigen Ausnahmen unter nationalen Gesichtspunkten entweder als „deutsche“ oder als „tschechische“ untersucht. Eine Analyse der großen „sudetendeutschen“ und „tschechischen“ Literaturgeschichten in ihrem Entstehungskontext zeigt aber, dass diese Rückprojektion des sprachlich-nationalen Paradigmas mit der Legitimierungsfunktion der historischen Wissenschaften in der „Konfliktgemeinschaft“ (Jan Křen) zusammenhängt. Eine solche Aktualisierung des 18. Jahrhunderts in Böhmen ist spätestens seit dem Zusammenbruch des Kommunismus für die meisten Forscher fragwürdig geworden.
Es soll versucht werden, auf breiter Quellenbasis eine alternative Sichtweise vorzuschlagen.
Ausgangspunkt ist dabei die gemeinsame strukturelle Basis des „literarischen Lebens“ im 18. Jahrhundert: universitärer Poetikunterricht, Zensur, Buchwesen, aber auch die Verbreiterung der Leserbasis, Modernisierung der Privatbibliotheken etc. sind für beide Literaturen vergleichbar. In Anlehnung an S. J. Schmidts Konzept des „Sozialsystems Literatur“ (1989) wird die Ausdifferenzierung der beteiligten Handlungsrollen analysiert: Literaturproduktion, Distribution, Rezeption und Weiterverarbeitung (Literaturkritik), aber auch staatliche Intervention. Die Untersuchung geht hypothetisch davon aus, dass sich in Prag parallel zur Modernisierung der Monarchie ein vielsprachiges Literatursystem herausbildet, das sich erst am Beginn des 19. Jahrhunderts schrittweise in monolinguale („nationale“?) Systeme ausdifferenziert. So stünden die bisher essentialistisch interpretierten Konzepte einer deutschböhmischen bzw. tschechischen "Nationalliteratur" selbst erst am Ende einer Phase der Geschichte der neueren „vaterländischen Literatur(en)“ in Böhmen.
Die ins 18. Jahrhundert rückprojizierten nationalen Kategorien in der Literarhistoriografie werden also als Teilergebnis des Prozesses konzipiert, den sie ursprünglich beschreiben sollten. Am Beispiel der „Ausdifferenzierung des Sozialsystems Literatur in Prag 1760-1820“ soll so ein Vorschlag zur Literaturgeschichtsschreibung der neueren Literaturen in der Habsburger Monarchie gemacht werden.

Sonntag, 19. November 2006

Claude-Nicolas Ledoux

In der Wochenendausgabe der NZZ schreibt Ursula Pia Jauch über den französischen Architekten Claude-Nicolas Ledoux (1736-1806), der in den 1770er Jahren die utopisch anmutende Saline von Arc-et-Senans und in dern Jahren vor der Revolution einige Pariser Zollhäuser erbaute. Während des terreur verhaftet, konzipierte er einen Band visionärer, geradezu revolutionärer Architektur, der 1804 veröffentlicht wurde. Es wäre sicher mal interessant, seine Bauten und Utopien daraufhin zu befragen, ob bzw. wie sie das Problem der Adressierung lösten. Dachte Ledoux an Hausnummern? Jauch weist übrigens auch auf eine Neuerscheinung zu Ledoux hin:

Vidler, Anthony: Claude-Nicolas Ledoux. Architektur und Utopie im Zeitalter der Französischen Revolution. Berlin: Birkhäuser, 2006.

Montag, 6. November 2006

Paradoxien der Romantik - Buchpräsentation 17.11., 18 Uhr

Nun ist der Termin fixiert:

Aspalter/Müller-Funk/Saurer/Schmidt-Dengler/Tantner (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert.

Buchpräsentation

Ort: Lesesaal der Fachbereichsbibliothek Germanistik, Universitäts-Hauptgebäude, Stiege 7, 2. Stock, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

Zeit: Freitag, 17. November 2006, 18 Uhr

Es sprechen Waltraud Heindl sowie die HerausgeberInnen.

Ziel des präsentierten Bandes, der die Ergebnisse eines Forschungsprojektes und eines Symposiums vereint, ist eine möglichst vielschichtige, inter- bzw. transdisziplinäre Analyse und Diskussion der "Wiener Romantik". Was aber ist die Romantik in Wien? Was sind ihre Themen, was ihre Formen, wer sind ihre Exponenten? Gab es überhaupt eine "Wiener Romantik" oder gab es nur Romantiker in Wien? Jungen ForscherInnen gelingt es im Verbund mit etablierten WissenschaftlerInnen der verschiedenen geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, den romantischen Diskursen im gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Feld in der Zeit zwischen josephinischer Spätaufklärung und Restauration nachzuspüren und Kennzeichen einer "Wiener Romantik" dingfest zu machen.


Aspalter, Christian/Müller-Funk, Wolfgang/Saurer, Edith/Schmidt-Dengler, Wendelin/Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien: Wiener Universitätsverlag, 2006. 475 S, 39 Euro [Homepage mit Inhaltsverzeichnis]

Samstag, 4. November 2006

Ironieverlust und verleugnete Rezeption

Soda, nun ist die vom Verlag gesetzte Frist vorbei und ich kann meinen mit Christian Aspalter verfassten Beitrag zum Romantik-Band ins Netz stellen. Voila:

Aspalter, Christian/Tantner, Anton: Ironieverlust und verleugnete Rezeption: Kontroversen um Romantik in Wiener Zeitschriften, in: Aspalter, Christian/Müller-Funk, Wolfgang/Saurer, Edith/Schmidt-Dengler, Wendelin/Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien: Wiener Universitätsverlag, 2006, S. 47-120. (PDF)

Dienstag, 6. Juni 2006

Ein österreichischer Patriot

Im Kriegsjahr 1809 erregt folgender, in einer Zeitschrift namens Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat kolportierter Fall Aufsehen: Georg K., ein Schuster und vierfacher Vater aus Neustift bei Wien habe sich gleich nach Kriegsbeginn freiwillig bei einem Landwehrbataillon gemeldet, sei mit diesem auch ausgezogen, jedoch anschließend wieder nach Wien zurückgeschickt worden, um dort gemeinsam mit anderen Landwehrmännern für ein anderes Bataillon zu werben. Georg K. fürchtete nun seine gänzliche Entlassung, wurde düster, ängstlich, melancholisch, ergriff nach einer bangen Nacht [...] sein Gewehr, begab sich auf den Boden seiner Wohnung, und jagte sich eine Kugel durch den Kopf; [s]ein ganzes Gesicht, alle Knochen, alle Muskeln sind zerrissen. An die Adresse der Moralisten, die diesen Selbstmord nach ihren Ansichten richten würden, richtet der anonyme Schreiber seine eigene Moral, die nämlich, dass selbst Menschen aus den untern Volksklassen (...) hohe Begriffe (...) von der Ehre haben, zu dem schönen und großen Bunde der Vaterlandsvertheidiger zu gehören. Der Titel der Artikelserie, in der dieser Selbstmord Erwähnung findet, lautet: Charakterzüge österreichischer Patrioten; Fazit der kolportierten Geschichte: Österreichischer Patriot ist, wer sich eine Kugel in den Kopf schießt.

Charakterzüge österreichischer Patrioten. (Aus der Periode der Errichtung der Landwehre und ihres Ausmarsches), in: Vaterländische Blätter, 14./17. März 1809, S. 137 f.

Siehe auch: Aspalter, Christian/Tantner, Anton: Ironieverlust und verleugnete Rezeption: Kontroversen um Romantik in Wiener Zeitschriften, in: Aspalter, Christian / Müller-Funk, Wolfgang / Saurer, Edith / Schmidt-Dengler, Wendelin / Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien: Wiener Universitätsverlag, 2006, S. 47–120.

Dienstag, 23. Mai 2006

Paradoxien der Romantik

Nun ist er tatsächlich erschienen, der Sammelband, der die Ergebnisse eines bereits 2002 beendeten FWF-Projekts enthält, in dem ich gemeinsam mit meinem Kollegen Christian Aspalter beschäftigt war (mehr hier). Wer nun also näheres zum Umgang mit dem gesprochenen und gedruckten Wort um 1800, zum österreichischen Patriotismus oder zum romantischen Deutschnationalismus lesen möchte, möge dieses Buch zur Hand nehmen. Einzig mit dem darin abgedruckten Beitrag von Jochen Hörisch bin ich nicht gerade glücklich, da er es sich nicht nehmen lässt, Peter Hacks feine Polemik "Zur Romantik" als faschistische Hetzschrift (S.39) und widerwärtige[s] Buch (S.40) zu denunzieren. Hörisch geriert sich da wie ein kleines Kind, dem sein Lieblingsspielzeug madig gemacht wird; naja, soll er sich ruhig an Hacks abarbeiten, vielleicht wird er dadurch klüger.

Inhaltsverzeichnis:

I. Dialektik und Paradoxien der Romantik

Dialektik der Romantik (25-46)
Jochen Hörisch

Ironieverlust und verleugnete Rezeption: Kontroversen um Romantik in Wiener Zeitschriften (47-120)
Christian M. Aspalter, Anton Tantner

II. Politik

„Die Freiheit ruft uns allen“. (Selbst-)Entwürfe von Patriotismus und Männlichkeit „politischer Romantiker“ zur Zeit der Antinapoleonischen Kriege Österreichs, 1809 und 1813–15 (123-147)
Karen Hagemann

Adam Müllers Berliner Kämpfe (148-185)
Heinz Dieter Kittsteiner

Deutsche Romantik und österreichische Außenpolitik 1806 bis 1829 (186-201)
Günther Kronenbitter

Im Schatten der Revolution. Friedrich Schlegels Konzept einer konservativen Wende (1820–1823) (202-226)
Wolfgang Müller-Funk

III. Gesellschaft und Kultur

Romantische KonvertitInnen. Religion und Identität in der Wiener Romantik (229-255)
Edith Saurer

„Krasse Sinnlichkeit und frömmelnde Tendenzen“. Wiener Salonszenen und Ansichten der Romantik (256-272)
Johann Sonnleitner

Zweimal Libussa (273-292)
Wolfgang Müller-Funk

IV. Bildende Kunst und Musik

Zwischen Naturwahrem und Kunstschönem. Einfluss und Entwicklung im frühromantisch-österreichischen Landschaftsbild (295-319)
Sylvia Kislinger

Der „blaue Ton“ auf Winterreise. Schubert und die Klangformen des Romantischen (320-331)
Rüdiger Görner

Paganini und das musikalische Theater der Bilder (332-350)
Hans Georg Nicklaus

Beethoven im romantischen Wien. Aspekte einer verweigerten Zeitgenossenschaft (351-358)
Peter Gülke

V. Literatur

„Über alle Vergleichung erhaben“: Euripides, Racine und Schlegel, gebrochen durch Heinrich Joseph von Collin (361-379)
Wendelin Schmidt-Dengler

Romantische und Wiener Komödie. Affinitäten und Divergenzen (380-400)
Johann Sonnleitner

Die „Eigenen“ und die „Fremden“ in den historischen Romanen der Caroline Pichler (401-420)
Wynfrid Kriegleder

Nikolaus Lenau. Zwischen Romantik und Moderne (421-430)
Hansgeorg Schmidt-Bergmann

VI. Naturwissenschaft

„Ausflüge in die Blumengefilde des Lebens“. Leopold Trattinnicks „Flora des österreichischen Kaiserthumes“ (433-449)
Marianne Klemun

Der Kristall. Tod und Perfektion in der romantischen Kultur (450-463)
Paola Giacomoni

Aspalter, Christian/Müller-Funk, Wolfgang/Saurer, Edith/Schmidt-Dengler, Wendelin/Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien: Wiener Universitätsverlag, 2006. 475 S. 39 Euro, ISBN 13: 978-3-85114-817-6, ISBN 10: 3-85114-817-7 [Homepage zum Buch]

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